The Copernican revolution in the concept of moral conscience
Keywords:
Kant. Gewissen. Ethik. Entscheidungstheorie.Abstract
Das Gewissen, was näherhin meint: der Anspruch des Gewissens nicht nur auf Gehör, sondern vor allem auch darauf, als höchste Instanz praktischer Gewißheit anerkannt zu sein, gehört einem weit verbreiteten Verständnis nach ganz ohne Zweifel zu jenen entschiedenen Signaturen der Neuzeit, hinter die man nur um den Preis des Verrats an den zentralen Errungenschaften eben dieser Neuzeit zurückfallen kann. Wenn irgend einer, dann ist Kant der Autor, der in einer Lage wie der unseren Aufklärung über das Gewissen zu geben. Denn er hat die Gründe sowohl für die enorme Wertschätzung des Gewissens wie auch die Gründe für die Gewissensskepsis beide in sein Denken aufgenommen und vermag eben deshalb einen Gewissensbegriff vorzutragen, der auf der einen Seite das praktische Selbstsein des Menschen in seine Gewissensexistenz zu verlegen vermag, auf der anderen Seite aber den üblichen Relativismen in Sachen Gewissen von vornherein gar nicht verfallen kann.Wir werden uns zunächst mit der Entwicklung des kantischen Ansatzes auseinandersetzen und dabei den Blick auch über das Druckwerk hinaus, nämlich auf die Vorlesungen zur Ethik hin richten müssen. Wir werden schon auf diesem Wege im Sinne des Titels dieses Beitrags Schritt für Schritt verstehen, inwiefern Kants Neubegründung vernünftiger Praxis gerade auch im Blick auf die neue Funktion, die das Gewissen hierbei gewinnt, nicht weniger „revolutionär“ ist als es Kants Neubegründung der Möglichkeit objektiver Erkenntnis ebenfalls war. Zum Schluß werden wir uns zumindest ganz kurz dann auch noch mit dem, was bei Kant der Rekurs auf das Gewissen in der Begründung einer Entscheidung alleine heißen kann, etwas genauer befassen.Downloads
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